50 Jahre Pfarrkirche St. Martin das ist gar nicht so viel, wenn man auf das Alter anderer Pfarrkirchen schaut.. Aber zu den sympathischen Seiten dieses Stadtviertels gehört eben auch, die Feste so zu feiern, wie sie fallen. Und es ist ja auch viel passiert in diesen 50 Jahren, was ein Zurückschauen auf den Weg und eine Betrachtung des gegenwärtigen Standorts lohnt. Manches findet sich in der Festschrift hier wieder.
Nach dem Ausscheiden von Pfarrer Manfred Esmajor wurde klar, dass St. Martin keinen eigenen Pfarrer mehr bekommen würde. Zu stark war der Rückgang der Priesterzahlen in den vergangenen Jahrzehnten.
Viele in St. Martin haben die damit verbundene Herausforderung zu mehr Selbständigkeit und Eigenverantwortung angenommen. Ein Beispiel dafür ist der Wortgottesdienstkreis.
Im Vordergrund steht hier in St. Martin die Bereitschaft vieler, sich für das einzusetzen, was ihnen selbst wichtig ist. Wir glauben, dass hier sichtbar wird, dass St. Martin ein Viertel der sogenannten 'Kleinen Leute' ist, denen im Leben selten etwas geschenkt wird. Das meiste müssen wir uns erarbeiten, manchmal sogar erkämpfen. Sicher spielen da auch Erfahrungen aus der Arbeitswelt der Firmen und Betriebe mit, das Erleben von Engagement und Solidarität in Gewerkschaft und Betriebsrat.
Wir sind überzeugt, dass so lebendige Gruppen, wie z.B. die KAB St. Martin, die KfD, der Bürgerverein, usw...für die Zukunft der Kirche und ihrer Gemeinden ganz wichtig sein werden. Sie werden immer mehr das Wissen und die Praxis des Glaubens ersetzen (müssen), die früher ganz selbstverständlich in Familie und Gesellschaft weitergegeben wurden.
Wie zu Beginn gesagt: ein hochinteressantes Stück 'Zukunft der Kirche' ist das, was sich in St. Martin in den letzten Jahren getan hat. Der Ausgang ist ungewiß, der Erfolg nicht programmierbar: wer genau hinsieht, entdeckt auch hier offene und verborgene Reibungspunkte und Konflikte.
Aber wir hoffen sehr, dass diese Entwicklung lebendig weitergeht: Die Pfarrgemeinde mit den pfarrlichen Gruppen und mit allen Menschen guten Willens gemeinsam auf dem Weg, immer stärker orientiert an den Bedürfnissen und Nöten aller Menschen dieses Viertels.
Wünschen wir uns, dass zumindest einige unserer Zielsetzungen Realität werden, dass wir immer wieder versuchen, in einer lebendigen Gemeinschaft zu leben, die für die Sorgen und Nöte anderer offene Ohren hat, dass wir aber auch die schönen Erlebnisse miteinander teilen.